Die besten Weihnachtsmärkte Deutschlands

Die Adventszeit in Deutschland ist geprägt von bezaubernden Weihnachtsmärkten. Von traditionell bis ausgefallen - wir stellen Ihnen die schönsten Weihnachtsmärkte vor und verraten, was sie so besonders macht.

Weihnachtsmärkte in Deutschland

Wenn die Tage kürzer werden und die erste Schneeflocke fällt, beginnt in Deutschland die magische Zeit der Weihnachtsmärkte. Der Duft von Glühwein, gebrannten Mandeln und Lebkuchen erfüllt die Luft, während festliche Lichter die historischen Plätze und Straßen in ein warmes Licht tauchen. Weihnachtsmärkte gehören zur deutschen Kultur und Tradition wie kaum ein anderes Ereignis und locken jedes Jahr Millionen von Besuchern aus dem In- und Ausland an.

In diesem Artikel stellen wir Ihnen die schönsten und einzigartigsten Weihnachtsmärkte Deutschlands vor, von traditionellen Märkten mit jahrhundertelanger Geschichte bis hin zu ausgefallenen Konzepten, die neue Interpretationen des Weihnachtszaubers bieten.

Die Geschichte der deutschen Weihnachtsmärkte

Die Tradition der Weihnachtsmärkte reicht weit zurück. Bereits im späten Mittelalter gab es in deutschsprachigen Regionen sogenannte "Dezembermärkte" oder "Nikolausmärkte", auf denen die Menschen Vorräte für den langen Winter einkaufen konnten. Der älteste dokumentierte Weihnachtsmarkt ist der Striezelmarkt in Dresden, der erstmals 1434 erwähnt wurde.

Im Laufe der Jahrhunderte entwickelten sich diese praktischen Wintermärkte zu den festlichen Veranstaltungen, die wir heute kennen. Handwerker begannen, Weihnachtsschmuck und Spielzeug zu verkaufen, und traditionelle Speisen und Getränke wurden zu einem wichtigen Bestandteil des Erlebnisses.

Heute sind deutsche Weihnachtsmärkte ein kulturelles Phänomen und ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Sie prägen das Bild der Adventszeit in Deutschland und werden mittlerweile in vielen Ländern weltweit nachgeahmt.

Traditionelle Weihnachtsmärkte mit langer Geschichte

Nürnberger Christkindlesmarkt

Der Nürnberger Christkindlesmarkt zählt zu den bekanntesten und ältesten Weihnachtsmärkten Deutschlands. Seine Anfänge reichen bis ins 16. Jahrhundert zurück. Besonders berühmt ist die feierliche Eröffnung durch das "Christkind", das von einem goldenen Engel mit lockigen Haaren dargestellt wird und von der Empore der Frauenkirche eine poetische Eröffnungsrede hält.

Der Markt auf dem Hauptmarkt vor der gotischen Frauenkirche besticht durch seine über 180 rot-weiß geschmückten Holzbuden. Hier finden Besucher traditionelles Kunsthandwerk wie die berühmten Nürnberger Zwetschgenmännle (aus getrockneten Pflaumen gefertigte Figuren), Rauschgoldengel und natürlich die Nürnberger Lebkuchen, die weltweit für ihre Qualität bekannt sind.

Besonderheit: Der "Sternenmarkt" auf dem benachbarten Hans-Sachs-Platz ist ein internationaler Markt, bei dem Partnerstädte Nürnbergs ihre Spezialitäten präsentieren.

Dresdner Striezelmarkt

Als ältester dokumentierter Weihnachtsmarkt Deutschlands blickt der Dresdner Striezelmarkt auf eine fast 600-jährige Geschichte zurück. Der Name leitet sich vom Dresdner Christstollen ab, der früher als "Striezel" bezeichnet wurde. Der Markt auf dem Altmarkt vor der Kulisse der barocken Altstadt bietet ein einzigartiges Ambiente.

Zu den Wahrzeichen des Marktes gehören die 14 Meter hohe Erzgebirgspyramide und der größte Pflaumentoffel der Welt. Traditionelles Kunsthandwerk aus dem Erzgebirge wie Nussknacker, Räuchermännchen und Lichterengel sind hier ebenso zu finden wie der berühmte Dresdner Christstollen, der beim jährlichen Stollenfest gefeiert wird.

Besonderheit: Das historische Märchenschloss, in dem täglich ein anderes Märchen aus dem Adventskalender vorgelesen wird.

Aachener Weihnachtsmarkt

Rund um den Dom und das Rathaus erstreckt sich der Aachener Weihnachtsmarkt, der für seine besonders gemütliche Atmosphäre bekannt ist. Der Markt hat etwa 120 Stände und lockt jährlich rund 1,5 Millionen Besucher an.

Neben den üblichen Weihnachtsmarktangeboten sind hier vor allem die kulinarischen Spezialitäten ein Highlight: Aachener Printen (ein Lebkuchengebäck), Spekulatius und Reisfladen sollten unbedingt probiert werden.

Besonderheit: Die historische Altstadt mit dem Aachener Dom, der zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört, bietet eine eindrucksvolle Kulisse.

Romantische Weihnachtsmärkte in historischer Kulisse

Rothenburg ob der Tauber - Reiterlesmarkt

In der mittelalterlichen Fachwerkstadt Rothenburg ob der Tauber fühlt man sich während des Weihnachtsmarktes wie in einem Märchen. Der "Reiterlesmarkt" ist nach einer lokalen mythischen Figur benannt, die als Bote zwischen Himmel und Erde gilt.

Die perfekt erhaltene Altstadt bildet die Kulisse für einen vergleichsweise kleinen, aber umso stimmungsvolleren Markt. Neben dem Markt lohnt sich auch ein Besuch im Weihnachtsmuseum, das ganzjährig geöffnet ist und die Geschichte der Weihnachtstraditionen darstellt.

Besonderheit: Der abendliche Auftritt des Rothenburger Reiters, der auf seinem Pferd durch die Stadt reitet und von Fackelträgern begleitet wird.

Erfurter Weihnachtsmarkt

Der Domplatz in Erfurt verwandelt sich in der Adventszeit in einen der schönsten Weihnachtsmärkte Deutschlands. Vor der imposanten Kulisse des Erfurter Doms und der Severikirche erstreckt sich ein Meer aus Lichtern und weihnachtlich geschmückten Buden.

Ein besonderes Highlight ist die 25 Meter hohe Weihnachtstanne, die jedes Jahr neu ausgewählt wird. Der Markt ist bekannt für sein vielfältiges Handwerk, darunter Thüringer Glasbläserei, Holzschnitzereien und Blaudrucktextilien.

Besonderheit: Die "Erfurter Weihnachtspyramide", eine 12 Meter hohe begehbare Pyramide mit Ausschank und Imbiss.

Ravenna-Schlucht Weihnachtsmarkt im Schwarzwald

Einer der spektakulärsten Weihnachtsmärkte findet unter dem imposanten Viadukt der Höllentalbahn in der Ravenna-Schlucht statt. In dieser einzigartigen Kulisse, umgeben von den Bergen des Schwarzwalds, erleben Besucher einen besonders romantischen Markt.

Das 40 Meter hohe Viadukt wird mit Tausenden von Lichtern illuminiert und bietet eine traumhafte Kulisse. Das Angebot konzentriert sich auf regionale Produkte und traditionelles Kunsthandwerk aus dem Schwarzwald.

Besonderheit: Die atemberaubende Lage und die Lichtinstallation am Viadukt.

Ausgefallene und themenbezogene Weihnachtsmärkte

Kölner Mittelalter-Weihnachtsmarkt am Schokoladenmuseum

In Köln gibt es nicht nur den berühmten Weihnachtsmarkt am Dom, sondern auch einen ganz besonderen mittelalterlichen Markt am Schokoladenmuseum. Hier trifft man auf Gaukler, Handwerker in historischen Gewändern und Stände, die wie mittelalterliche Zelte gestaltet sind.

Statt Glühwein wird Met aus Tonkrügen getrunken, und anstelle moderner Weihnachtslieder erklingt mittelalterliche Musik. Das kulinarische Angebot umfasst Wildschweinbraten, Flammlachs und andere historisch inspirierte Speisen.

Besonderheit: Die Lage am Rheinufer mit Blick auf den Kölner Dom und die authentische mittelalterliche Atmosphäre.

Essener Lichtwochen und internationaler Weihnachtsmarkt

Der Essener Weihnachtsmarkt zeichnet sich durch seine internationale Ausrichtung aus. Etwa 250 Stände aus rund 20 Nationen präsentieren ihre landestypischen Waren und Spezialitäten. Parallel finden die Essener Lichtwochen statt, bei denen die Innenstadt mit aufwendigen Lichtinstallationen geschmückt wird.

Besucher können hier Spezialitäten aus aller Welt probieren, von finnischem Flammlachs über ungarische Langos bis zu französischen Crêpes.

Besonderheit: Der 45 Meter hohe Leuchtturm, eines der höchsten transportablen Riesenräder Europas, bietet einen spektakulären Blick über den beleuchteten Weihnachtsmarkt.

Weihnachtsmarkt im Tierpark Berlin

Ein besonderes Erlebnis für Familien ist der Weihnachtsmarkt im Tierpark Berlin-Friedrichsfelde. Der historische Schlosspark wird in der Adventszeit mit mehr als zwei Millionen Lichtern illuminiert und bietet einen magischen Rundweg durch den Tierpark.

Neben dem üblichen Weihnachtsmarktangebot gibt es hier spezielle Attraktionen für Kinder wie ein Weihnachtspostamt, Bastelstationen und natürlich die Möglichkeit, die Tiere des Parks zu besuchen.

Besonderheit: Die Kombination aus Tierpark-Besuch und Weihnachtsmarkt sowie die aufwendigen Lichtinstallationen im gesamten Parkgelände.

Tipps für den Besuch deutscher Weihnachtsmärkte

Die beste Zeit für einen Besuch

Die meisten deutschen Weihnachtsmärkte öffnen in der letzten Novemberwoche und schließen kurz vor Weihnachten oder am Heiligabend. Einige wenige Märkte bleiben bis nach Weihnachten oder sogar bis zum Dreikönigstag (6. Januar) geöffnet.

Um Menschenmassen zu vermeiden, empfiehlt sich ein Besuch an Wochentagen oder in den frühen Abendstunden. Die Wochenenden und besonders der Zeitraum kurz vor Weihnachten sind in der Regel sehr voll.

Was Sie nicht verpassen sollten

  • Traditionelle Speisen: Probieren Sie lokale Spezialitäten wie Dresdner Stollen, Nürnberger Lebkuchen, Berliner Pfannkuchen oder regionale Bratwürste.
  • Heißgetränke: Neben dem klassischen Glühwein gibt es oft regionale Varianten wie Feuerzangenbowle, Eierpunsch oder alkoholfreie Optionen wie Kinderpunsch.
  • Handwerkskunst: Viele Weihnachtsmärkte bieten handgefertigte Artikel wie Holzschnitzereien aus dem Erzgebirge, mundgeblasenen Christbaumschmuck oder Keramikarbeiten.
  • Kulturprogramm: Achten Sie auf das tägliche Programm mit Chören, Musikgruppen und besonderen Veranstaltungen wie Fackelumzügen oder Krippenspielen.

Praktische Hinweise

  • Kleiden Sie sich warm und wetterfest - die meisten Weihnachtsmärkte finden im Freien statt.
  • Nehmen Sie Bargeld mit, da nicht alle Stände Kartenzahlung akzeptieren.
  • Für Glühwein wird oft ein Pfand für den Becher verlangt, den Sie entweder zurückgeben oder als Souvenir behalten können.
  • Nutzen Sie öffentliche Verkehrsmittel, da Parkplätze in der Nähe von Weihnachtsmärkten oft knapp und teuer sind.
  • Planen Sie für beliebte Märkte wie in Nürnberg oder Dresden eine Unterkunft frühzeitig.

Weihnachtsmärkte als Touristenattraktion

Deutsche Weihnachtsmärkte haben sich zu einer bedeutenden Touristenattraktion entwickelt. Jedes Jahr reisen Millionen von Besuchern aus aller Welt an, um die festliche Atmosphäre zu erleben. Besonders beliebt sind organisierte "Weihnachtsmarkt-Touren", die mehrere Märkte in verschiedenen Städten kombinieren.

Beliebte Kombinationen sind:

  • Die Rhein-Tour: Köln, Düsseldorf, Bonn und Koblenz
  • Die Romantische Straße: Würzburg, Rothenburg ob der Tauber, Augsburg und München
  • Ostdeutschland: Berlin, Dresden, Leipzig und Erfurt

Fazit

Weihnachtsmärkte sind ein zentraler Bestandteil der deutschen Adventskultur und bieten eine wunderbare Möglichkeit, die festliche Atmosphäre und traditionelle Bräuche zu erleben. Von historischen Märkten, die auf jahrhundertealte Traditionen zurückblicken, bis hin zu innovativen Konzepten mit spezifischen Themen - Deutschland bietet eine beeindruckende Vielfalt an Weihnachtsmärkten, die jedes Jahr aufs Neue verzaubern.

Die Kombination aus duftenden Köstlichkeiten, handgefertigtem Kunsthandwerk, festlicher Musik und den einzigartigen historischen Kulissen macht einen Besuch auf deutschen Weihnachtsmärkten zu einem unvergesslichen Erlebnis für die ganze Familie.

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